Spielplan 2010/2011

Eine witzige, bitterbös absurde Momentaufnahme aus einem langen Leben voller schwesterlicher Hassliebe. Mit Christina Volk und Ursina Gregori.
Eine Beiz. Zwei Schwestern, die da ausharren in ihrem glücklosen Familienerbe. Das lässt sich nicht abschütteln. Mögen die Spiele, die sie füreinander aushecken, noch so durchtrieben musikalisch und raffiniert theatralisch sein: Auch der schärfste Tango ist eine stumpfe Waffe gegen ihren Blues. Sie boxen mit Kuhglocken um verflossene Liebschaften, sie wischen im Vorbeigehen abgestandene Gäste unter den Tisch und zum Schluss werden die Scherben ihrer Lebensträume jodelnd wieder aufgesammelt.

jups ist ein zweitägiges Schaffhauser Festival mit Veranstaltungen und Workshops verschiedener Kunstsparten (Musik, Theater, Bildende Kunst) für Kinder, Jugendliche, Familien und interessierte Erwachsene. Eine Zusammenarbeit von Schaffhauser Kulturschaffenden und Kulturvermittlern wie Kammgarn, Schauwerk, Stadttheater, Theater Sgaramusch, FassBühne, Hallen für Neue Kunst, jugendclub momoll theater, Probebühne Cardinal, FassGalerie.

Hört man Träume? Wie klingt die Nacht? Singt ein Fahrrad, wenn es fährt? Die Musiklehrerin Frau Kägi nimmt uns mit in ihre Welt voller Klänge von Klassik über Soul, Swing bis zu stampfenden Rocknummern. Es ist Mitternacht. Das Schulhaus ist leer. Nur Frau Kägi sitzt verzweifelt neben ihrem kalten Kaffee im Musikzimmer. In ihrer Klasse ist das Chaos ausgebrochen und für den nächsten Morgen erwartet sie einen Besuch der Schulbehörde. Mit Songs, Sprechgesängen und Arien erzählt die grossartige Schauspielerin Gina Durler die eigenwillige Lebensgeschichte von Frau Kägi. Absurd, komisch, tragisch, versponnen und turbulent zugleich.

von Dagny Gioulami (Uraufführung) Eine kalte Frühlingsnacht, mitten im Wald. Zwei Mädchen sind alleine unterwegs. Sie stellen sich einer Mutprobe, die drei andere Mädchen für sie ausgedacht haben. Tückische Aufgaben stehen an. Eine beklemmende Stimmung, ein Geräusch im Unterholz, eine gruselige Begegnung und plötzlich ist eines der beiden Mädchen verschwunden. Uruguay erzählt über die Lust, Grenzen auszuloten und über den schmalen Grat zwischen Gruseln und Angst, Einbildung und Wirklichkeit.

Regula schaut zum Fenster raus und wundert sich. Der Sommer geht vorüber, die Vögel ziehen in den Süden, Regula aber bleibt wo sie ist und wie sie ist. Am Boden und alleine. Also schnallt sie sich an die Pauke und hebt ab. Ein Blindflug wie das Leben, ein Flugtraum wie die Liebe. Und dann und wann Bruchlandungen im Alltag. Regula bleibt eine Wundertüte. Sonja ruft nicht zurück, die Guggenmusik wartet zu, das Firmenessen steht vor der Tür und Mäse weiss von nichts. Mit ihrer liebevollen und genauen Betrachtung des Unspektakulären schaffen Denise Wintsch (Spiel und Idee) und Benno Muheim (Regie) ein lustvolles und poetisches Theaterstück über das Erfinden und Finden des Glücks, und das Träumen, das alleine halt am schönsten ist.

Dank seiner scharfsinnigen Beobachtungsgabe und der Liebe zum Detail beschreibt Patrik Cottet-Moine wortlos, aber nicht gänzlich geräuschlos die unglaublichsten Situationen. Mit seinen präzisen Gesten, seinem unnachahmlichen Gebärdenspiel erweckt er die verschiedensten Personen zum Leben. Ob er im Tennisröckchen um den Sieg kämpft oder als Angler mit einem widerspenstigen Fisch, seine absurd-komisch-athletische Pantomine erzeugt herzhaftes Lachen, nicht zuletzt über sich selbst. Ganz im Geiste des Stummfilms – irgendwo zwischen Jacques Tati, Buster Keaton und Mr. Bean – begeistert der international gefeierte Meister aus Frankreich das Publikum.

In einem Schulhaus, Ferienzeit. Acht Mädchen putzen sich in gleich bleibender Monotonie durch die Zimmer, angeleitet von Tony, dem Lehrling des Hauswarts. Sie putzen aus verschiedenen Gründen: zur Aufbesserung des Taschengelds, zur Verwirklichung von Träumen, weil Taten manchmal Konsequenzen haben oder weil ihnen sonst langweilig ist. Nach ein paar Tagen entdeckt Jamie beim Putzen einen Flyer für einen Jugendfilm-Wettbewerb. Mit Robin und seiner Kamera rücken einige Träume unverhofft in greifbare Nähe.

In ihrem ersten abendfüllenden Programm nimmt Lara Stoll das Publikum mit auf eine wahnwitzige Reise mit abgrundtiefen Absurditäten und heiteren Höhenflügen. Ihre Slam-Texte sind gespickt mit Liedern aus einer Mischung von Helge Schneider und Marlene Dietrich, dabei wird sie virtuos am Klavier begleitet von Simon Engler. Ein Programm, das kaum Zeit lässt durchzuatmen, voll Wortwitzen und schrägen Geschichten. Eine kurzweilige, höchst unterhaltende Mischung aus lebhafter Literaturlesung und komischem Kabarett. Lara Stoll ist 1987 in Schaffhausen geboren, in Rheinklingen aufgewachsen und lebt heute in Winterthur. Die junge Sprachvirtuosin hat zahlreiche Preise gewonnen, u.a. 2006 den Titel der besten U20 Slam-Poetin im deutschsprachigen Raum. Co-Veranstaltung mit KiK

Warum stirbt das Schneewittchen nie? Wer mischt sich da immer wieder ein? Zehn Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren zeigen ihre Version von Schneewittchen, die sie während rund 10 Werkstattabenden unter der Leitung von Katrin Sauter entwickelt haben. Spiel: Selina Aeschlimann, Zoë Bürgi, Rebecca und Tabea Eisenegger, Noah Emeka, Lisa Fahrni, Julia Hoff, Elio Meyer, Gianna Schmid, Sophie Schudel Leitung: Katrin Sauter

"Gut gegen Nordwind“ ist einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwart, schreibt der „Spiegel“ über Daniel Glattauers E-Mail-Roman. Bei Leo Leike landen irrtümlich Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und sie schreibt zurück. Es entwickelt sich eine knisternd-poetische Leidenschaft zwischen den beiden: „Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie Küssen, nur ohne Lippen...“. Es scheint bald nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt. Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle auch einer Begegnung in der Realität standhalten? Annette Wunsch und Gian Rupf haben aus der virtuellen Liebesbegegnung einen Theaterabend entwickelt. Ein intensives und hochspannendes Zusammenspiel, welches das Publikum an ihren Lippen hängen lässt.

In der total verdunkelten Kammgarnhalle kreieren die vier bekannten MusikerInnen Christine Lather, Bruno Amstad, Patricia Draeger und Albin Brun Atmosphären zwischen ausgelassener Heiterkeit und metaphysischem Frösteln. Die Verbindung von Erzählung, ergreifendem Gesang und virtuosem Instrumentalspiel schafft eine eindringliche, packende Welt. Da werden die Ohren Augen machen! Nachdem der Teufel für den Bau der Brücke über die Schöllenenschlucht von den schlauen Urnern mit einem Geissbock abgespiesen worden war, schwor er Rache. Jetzt - Jahrhunderte später - wird Maya, die Serviertochter aus Andermatt, bei einer Wanderung im Gotthardgebiet von einem Gewitter überrascht und sucht Zuflucht in einer unscheinbaren Hütte.

Fadumo Korn, geb. 1964, ist eine gebürtige Somalierin, die seit 1979 in Deutschland lebt. Sie ist eine Kämpferin mit grossem Herzen. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt sie in München, arbeitet als Dolmetscherin und engagiert sich bei "Forward Germany" gegen den Brauch der Genitalverstümmelung. Ihr Leben zwischen Afrika und Deutschland beschrieb sie in ihrem Bestseller "Geboren im Großen Regen". Die Autorin und die Schauspielerin Annette Kuhn lesen aus Korns neuem Buch "Schwester Löwenherz: Eine mutige Afrikanerin kämpft für Menschenrechte".

Winterthur TS hat aus professionellen Schauspielern und Musikern - alles gestandene Stegreif-Profis - ein eigenes Team zusammengestellt. Sie sind szenische Hochseilartisten ohne Netz, die morgens nicht wissen, was sie am Abend auf der Bühne treiben werden. Jede Show ist eine einzigartige Uraufführung mit Spannung, Spontaneität und bester Unterhaltung. Der Zauber des Theatersports ist das theatrale Spiel der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Publikum macht Vorschläge was auf der Bühne geschehen soll und erkürt den Sieger des Abends. Dieses Jahr steigen die Winterthurer gegen “AlsWir“ aus Heidelberg in den Ring. Livebegleitung: Pocket Band.

von Dagny Gioulami (Uraufführung) Eine kalte Frühlingsnacht, mitten im Wald. Zwei Mädchen sind alleine unterwegs. Sie stellen sich einer Mutprobe, die drei andere Mädchen für sie ausgedacht haben. Tückische Aufgaben stehen an. Eine beklemmende Stimmung, ein Geräusch im Unterholz, eine gruselige Begegnung und plötzlich ist eines der beiden Mädchen verschwunden. Uruguay erzählt über die Lust, Grenzen auszuloten und über den schmalen Grat zwischen Gruseln und Angst, Einbildung und Wirklichkeit. Spiel: Manuela De Ventura, Nina Haug, Mirza Hodel, Agatha Kupper, Matthias Meier, Fanny Nussbaumer, Mirjam Schlatter. Inszenierung: Jürg Schneckenburger, Musik: Edward Rushton, Matthias Meier Bühne/Licht: Urs Ammann, Kostüme/Requisiten: Lena Andersen, Lichttechnik: Noah Valley "Hier stimmt einfach alles. Denn alles ist so wahr. Und das ist natürlich vor allem auch ein grosses Verdienst der fünf Schauspielerinnen und zwei Schauspieler. Dazu sorgt Matthias Meier als verkleideter Baum für eine disharmonische Geräuschkulisse, die einen das Schaukeln der Bäume und das Flüstern der Blättern zu hören vermeinen lässt.“ Lukas Linder, Schaffhauser Nachrichten 29.10.2010

Wer ist Gorenje? Was hat Sex mit Abwasch zu tun? Ist die Vernunft männlich? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Wartefrau, denn sie hat Zeit, viel Zeit. Morgens um 11 Uhr ist sie mit ihren Aufgaben fertig und hat nun sechseinhalb Stunden übrig, um sich ganz dem Warten auf ihren Mann hinzugeben. Aus Warten wird Langweile, aus Langweile werden Geschichten aus der Vergangenheit, der Zukunft, dem Jetzt. Die Wartefrau hadert nicht, sie ist zufrieden, mit dem was ist, sie will nicht mehr wollen, sie will nicht bereuen, sie will sich nicht sehnen. Doch sechseinhalb Stunden sind viel Zeit, sehr viel Zeit ... Ein rasanter Text, direkt ins Publikum erzählt von Annette Kuhn, mit live mitgezeichnetem Bühnenbild von Walter Millns. Oeil exterieur: Norina Nobashari

Pedro Lenz (Worte) und Patrik Neuhaus (Musik) performen eine Geschichte über Leidenschaft, Aufbruch und Selbstbestimmung aus einer Zeit, in der all diese Begriffe in der Schweiz noch als Fremdwörter galten. Sie erzählen von 1971, von Regula, der Coiffeuse aus Oerlikon und von Muhammad Alis Boxkampf in Zürich. Ali tanzt wie ein Schmetterling und sticht wie eine Biene. Das wissen die Boxfans auf der ganzen Welt. Regula weiss es nicht. Sie soll Muhammad Ali die Haare schneiden. «Haben Boxer überhaupt eine Frisur?», fragt Regula. Die Begegnung der lebensfrohen Coiffeuse mit der lebenden Box-Ikone Muhammad Ali verändert das Leben der ungleichen Persönlichkeiten und sie verändert die Schweiz.

Mit: Vree Ritzmann, Elvira Meierhofer, Roland Strobel, Ibi Yildiz, Sandra Grande, Denise Wick und Enrico Ricci. Die Hora'’Band wurde 2004 im Umfeld des Theaters Hora in Zürich gegründet und tourt heute durch ganz Europa. "Fünf Musiker mit einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung, dazu eine Organistin mit diagnostizierter Phobie vor Tastaturen und ein musikalischer Leiter, der schon mal den Lichtschalter mit einem Effektpedal verwechselt", so beschreibt die Band ihre Mitglieder. Mit zwei Stimmen, zwei Gitarren, einem Schlagzeug, einer alten stotternden Wurlitzer-Orgel, Shruti-Box sowie Quetschkommode, Kirmespauke, Rasseln, Melodika, Glockenspiel und manchmal sogar einer verbeulten Trompete lässt die Hora’Band Songs und Stories über Meerjungfrauen, Wirbelstürme, magische Steine, Mondstaub und natürlich über die Liebe erklingen.
Co-Veranstaltung KiK- Kammgarn, Schauwerk und insieme Schaffhausen

Zwei junge Leute von hier, unterwegs in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten, immer zusammen mit Menschen, die dort leben. Was die beiden gehört und gesehen haben, lässt sie nicht mehr los. Checkpoint ist die theatrale Auseinandersetzung mit einem der grossen Konflikte unserer Zeit. Die Inszenierung verdichtet Geschichten, Gedanken und Bilder zu einem Kaleidoskop menschlicher Wirklichkeiten, das die Wahrheit besser trifft, als es reine Fakten je können. Ausgangspunkt: eine Reise. Immer mit dabei: Tagebuch und Videokamera. Daraus entsteht ein Stück, das uns mitnimmt auf einen Trip jenseits von Gut und Böse.

Vorsicht Baustelle! Schweres Gerät gerät auf die Bühne, hydraulische Pressen paaren sich mit dem betriebseigenen Betonmischer, die erste Reihe ist entzückt. Die ehemals schönsten Bühnen verwandeln sich zu wilden Baustellen. Mit unbändiger Spontaneität im Werkzeugkasten wird das Spektakel zum einzigartigen Happening. Als Architekten der Improvisation feiert das Publikum das große PlanLos. Die Meister der Worthülsenfruchte schenken der Baustelle Erde nicht nur Erde. Als erstes Chaos-Theater mit positver Energiebilanz rüstet sich OROPAX mit epochalen Belanglosigkeiten: Solarbetriebene Nachtsichtgeräte, Lachtränen-Entsalzungsanlagen, extrem ballaststoffreiche Zementbonbons, sowie das erste Zehnagel-Blockheizwerk.

Statt wie ursprünglich angekündigt "Zweit nette kleine Damen" spielen Gisèle Marti und Ingrid Wettstein nun ein Stück aus der Feder von Walter Millns mit dem Titel "Zwei Schachteln auf Hochzeitsreise" - Eine klappernde Komödie auf Rädern! Der Ausflug ins Tessin entwickelt sich zu einem absurden, grotesken und komischen Roadtrip voller Hindernisse. Da ist der Lastwagen mit dem aufgemalten Hengst, es lauern Autobahnraststätten, locken Leichenmahle, und die Blase ist auch nicht mehr was sie war. Bevor sie Moos ansetzen, wuchten zwei alte Tanten ihre Hintern in einen Kleinwagen und entfliehen dem Nieselregen.

Eine Schöpfungsgeschichte ganz eigener Art: Die flämische Bildhauerin und Performance-Künstlerin Horta van Hoye läßt vor den Augen des Publikums Papiermenschen entstehen. Sie wickelt lange Papierbahnen ab, und schon geht es los mit der Zauberei: Durch Zupfen, Falten, Knautschen und Streichen entsteht eine Galerie von Papiergesichtern. Es sind wunderbare Charakterköpfe, die frech, traurig oder grimmig ins Publikum schauen, Gesichter, die unendlich viele Geschichten erzählen. Die Figuren, welche plötzlich die Bühne bevölkern ziehen das Publikum auf märchenhafte Weise in ihren Bann. Die Künstlerin baut daraus ein ganzes Theater und öffnet eine Welt voller Kreativität, Schalk, Gefühl und Phantasie, dass der Zuschauer fast vergisst, was er vor sich sieht: nichts als Papier.

Andreas Thiel ist der Dandy unter den Komikern, der Henker unter den Poeten und der Wolf im schwarzen Schafspelz unter den Kolumnisten. Er ist ein Meister des verbalen Floretts, der Ritter mit dem Löwenzahn auf dem Schild und dem Morgenstern in der Hand. Seine einzige erogene Zone ist sein Intellekt. Sekundiert wird der Bühnenfreibeuter von Les Papillons. Michael Giertz ist der Pianist, der die Tasten beflügelt bis die Saiten fliegen und Giovanni Reber der Violinist, der die Geige überspannt und den Bogen abschiesst. Mit ihrem Potpourri aus Bach, Abba, Beethoven, Queen, Vivaldi und Supertramp schütten sie den Graben zwischen Eund U-Musik virtuos zu.

"Das Wort ist ihm Waffe und Spielzeug zugleich, auch in seinem jüngsten Programm mit dem prosaischen Titel »Politsatire 3«. Mit dem Cüpli in der Hand und in etwas zu engem Anzug frönt er der Lust an Assoziationen, am Sprachwitz, an der Absurdität." (NZZ)

Ein Kasperlitheater über die Zustände in Afghanistan? Verbietet sich das nicht angesichts des Ernsts der Lage? – Nun, Neville Tranter kennt keine Tabus und kümmert sich nicht um politische Korrektheiten. Der naive Puppenspieler Nigel soll in Afghanistan die alliierten Truppen unterhalten. Doch sein Assistent Emil ist verschwunden, durchgebrannt mit einem Kamel! Nigel sucht ihn und begegnet unterwegs vom Krieg zerrütteten Gestalten: einem abgebrühten BBC-Reporter, einem verstörten UN-Soldaten und einem ägyptischen Krokodil, das Leichensäcke verkauft. Schliesslich gelangt er nach Tora Bora, wo er auf Punch Bin Laden und dessen blutrünstige Frau Judy trifft... Im Rahmen der "1st English Theatre Days Schaffhausen".

Eine Bühne, ein Stuhl, ein Tisch. Eine Fernsehkamera auf dem Tisch, eine grosse Leinwand, eine Spielzeugpuppe – und ein Mann. Er erzählt von seinem Leben auf dem Lande und davon, wie er im Alter von zehn Jahren, einer plötzlichen Eingebung folgend, den Arm gehoben, hoch in die Höhe gestreckt und ihn dann nie wieder fallen gelassen hat. Er wird zum gehypten Kunstobjekt des städtischen Kunstbetriebs. Alles geht seinen kapitalistischen Gang, das Publikum wird Teil des Verwertungszusammenhangs.
Tim Crouch erzählt in My Arm von einem Mann ohne Eigenschaften, der zur unendlichen Projektionsfläche wird – eine Reflexion über Leben und Kunst.

Der Anlass findet anlässlich der "English Theatre Days Schaffhausen" statt, das Schauwerk-Abo ist gültig.

Ein Tisch, ein Stuhl, eine Stimme und eine ganze Welt entsteht. Mehr braucht Jaap Achterberg nicht für einen bildstarken Ausflug in die Kindheit des Ich-Erzählers. Er weckt mit seiner ausdrucksstarken Stimme Bilder in den Köpfen der Zuschauer, lenkt sie mit seiner Gestik und Mimik, und lässt das Publikum so an den Erlebnissen einer Kindheit teilhaben, mitlachen und mitleiden. Es ist die Geschichte einer Kindheit voll Leichtigkeit, Sehnsucht und Schmerz. Der Ton der Erzählung gleitet dabei nie ins Sentimentale ab, bleibt in schwebender Melancholie, durchbrochen von feiner Komik und einer ironischen Lebensklugheit. „Jaap Achterberg erzählt so gut, dass die Worte in den Ohren kitzeln..." meinte der Züritipp. Regie: Klaus Henner Russius.

Lügen ist verboten, die Wahrheit sagen aber auch nicht immer gut. Geheimnisse darf man nicht verraten. Oder nur dem besten Freund. Den besten Freund aber nicht verraten! Ausser er ist ein Bösewicht. Aber darf ich mir andere Eltern wünschen als die eigenen? Und ist es wirklich verboten, den Wolf zu schiessen, der meine Schafe frisst? Soll ich verhungern oder er? Eins ist sicher: nachts hinaus in den Wald und in eine Höhle klettern, nur weil einem das ein Stück Brot eingeflüstert hat − das geht auf keinen Fall!

Benni Mayer und Aurora Ammann sind frisch verliebt. Ihrem bevorstehenden Familienglück steht nichts im Weg – wären da nicht seine eifersüchtige Ex-Freundin und Angestellte Daniela, die von ihrer Schwester Angela unterstützt wird und die beiden Sekretärinnen aus Bennis Anwaltskanzlei, die rücksichtslos einen lebensrettenden Plan verfolgen. Zwei Spürnasen und Auroras Freundin Monique geben den Rest dazu. Während rund 20 Proben haben die neun Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahre mit Katrin Sauter ein Stück über Glücksgefühle, Notstände und den Biss in den sauren Apfel entwickelt. Mit: Selina Aeschlimann, Aurel Beck, Lisa Fahrni, Ann-Kathrin Fuchs, Julia Hoff, Kaiwa Knöpfli, Gianna Schmid, Shannon Staller, Naomi Zucca Leitung: Katrin Sauter, Theaterschaffende